vom richtigen im falschen

oder: was mich aufregt
(ganz abgesehen davon, dass mich tendenziell viel zu viel aufregt)

menschen, die, sobald irgendjemand etwas erzählt, davon anfangen, dass dieses oder jenes wort ja "eigentlich falsch" wäre. wenn man zum beispiel das wort "kater" verwendet im sinne von hangover lockt das diese olme aus ihren grotten. "weil kater ist ja eigentlich falsch, das kommt doch von katharrh, bla bla".

ob diese menschen sich die konsequenzen dieser herangehensweise wirklich gut überlegt haben, möchte ich ernsthaft anzweifeln.
wenn wir nämlich so anfangen, dann ist so ziemlich jedes wort 'eigentlich falsch', weil das vokabular schließlich dem bedeutungswandel unterliegt, seit es das vokabular gibt!
also "frau" wäre eigentlich falsch, weil es ja im mittelater 'herrin' bedeutete.
"humor" wäre eigentlich falsch, weil es bei den alten griechen 'flüssigkeit' hieß. wir sind da also rasch in der situation, sagen zu müssen, dass keiner 'richtig' reden kann. da gilt es doch zu überlegen, ob das nun wirklich ein problem der sprache ist, oder ob sich nicht doch geschickter einfach diese besondere form der antizipation abschaffen ließe.
entscheiden sie selbst, liebe leserin, lieber leser, und bedenken sie bei jeder aussage, dass mit einigen ausnahmen wie zum beispiel 'und', 'der', 'die' und 'das' so ziemlich alle wörter, die sie verwenden, für menschen die zwar ein semantisches wörterbuch besitzen, aber nicht damit umgehen können, falsch sind.

anyways, my favourite katerfrühstück ist: die avocado.
Fiercedragon - Di, 15. Feb, 11:34

versteh aber deine aufregung noch immer nicht: die der sprache innewohnende semantische vieldeutigkeit lässt sich nicht verhindern, so why not take advantage of it?
und die semiprofessionellen gscheit-tuer kann man ja recht leicht abstellen.

feuerfisch - Di, 15. Feb, 11:52

meine aufregungen verstehen viele oft nicht
*seufz*
(vgl. "jeder ist in seiner eigenen welt" zit. lassie singers)

aber ums zu spezifizieren: dass sich die leute mit historischer semantik auseinandersetzen ist natürlich begrüßenswert. deshalb aber die zeitgenössische bedeutung eines wortes als 'falsch' zu bezeichnen, verärgert mich (so geschehen besonders oft auch in internetforen :)
ein einzelnen wort kann zwar unpassend, unverständlich, zweideutig oder dergleichen sein (im alltag), aber 'falsch'? wenn wie bei kater oder frau gewährleistet ist, dass das so ziemlich jeder (von zeitreisenden mal abgesehen) so versteht, wie ichs meine, ist 'falsch' nun wirklich unangebracht.

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